Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich bereits gefragt, was es mit dem abgestellten roten Polo auf sich hat. Dieses Rätsel wird im Folgenden aufgelöst: Bei dem Polo handelte es sich um unser Übungsobjekt des gestrigen Dienstes. Auf dem Dienstplan stand „TH – PKW – Unfall“. Es galt mehrere Szenarios gemeinsam abzuarbeiten und dass alles ausschließlich mit unseren Mitteln, also ohne hydraulisches Rettungsgerät.
Im ersten Teil sollte eine unter einem Reifen eingeklemmte Übungspuppe gerettet werden. Mit einem handelsüblichen Wagenheber konnte die Puppe sehr schnell befreit werden.
Im zweiten Teil waren alle mehr gefordert. Es galt die Puppe, welche angeschnallt auf dem Fahrersitz saß, möglichst schonend aus dem auf der Seite liegenden Auto zu befreien. Zu Beginn wurde das Auto gegen umkippen gesichert, hier für setzten wir auf einer Seite Schlauchbrücken und Keile ein. Auf der anderen Seite wurden eine Leiter sowie ein Spanngurt verwendet. Um nun einen Innerenretter zum Verunfallten zu bekommen, wurde die Kofferraumklappe mit Hilfe des Halligan-Tools geöffnet. So ein Schloss kann schon ganz schön widerstandsfähig sein, aber wenn man erstmal den richtigen Ansatzpunkt gefunden hat, war es im Nu auf/ raus. Die Sitze wurden umgeklappt und im späteren Verlauf herausgenommen, um mehr Platz zu haben. Durch die geöffnete Fensterscheibe wurde der Verunfallte mit einer Bandschlinge gesichert und dann auf einem Spineboard aus dem Auto befreit.
Im letzten Teil
wurden weitere Öffnungsmöglichkeiten für den PKW sowie das Glasmanagement
erprobt. Zuerst zum Glasmanagement: Hier zeigte sich, dass durch abkleben der
gesamten Scheibe mit Tape ein sehr hoher Prozentteil des Glases haften bleibt
und man so die Scheibe gut herausnehmen kann, nachdem sie gesplittert ist.
Anschließend wollten wir einem Hinweis nachgehen, der besagte, dass man auch
durch den Unterboden zum Fahrer vordringen könnte. Mit Hilfe des Halligantools wurde
ein Kopfgroßes Loch in den Unterboden erzeugt, allerdings war dann auch Schluss
auf Grund der verstärkten Teile. Zusammenfassend also ein zu umständlicher Weg.
Als nächstes wollten wir das Dach öffnen. Dafür wurde mit dem Dorn des Halligan-Tools das Loch der Antenne vergrößert und mit der Metallschneidklaue wurde anschließend das Dach wie eine Dose geöffnet. Dies ging sehr fix beim Polo.
Insgesamt kann man sagen eine gelungene Übung, die den Beteiligten sichtlich Spaß gemacht hat. Wir konnten einige Taktiken ausprobieren und Üben. Abschließend möchte ich mich noch bei all denjenigen, die beim Organisieren, Transport und Entsorgung des Autos sowie der Vorbereitung der Szenarios geholfen haben, bedanken.
Frederik Bettels